Zement – Begriffsklärung, Arten und Verwendungsmöglichkeiten

In diesem Artikel beschäftigen wir uns ausführlich mit dem Thema: Zement als Baumaterial. Die kürzeste Definition bezeichnet Zement als ein hydraulisches mineralisches Bindemittel, das, nachdem man es mit Wasser mischt, hart wird. Es dient dazu, Materialien wie Steine, Hohlsteine oder Ziegel auf die Dauer miteinander zu verbinden. Dank seiner außergewöhnlichen Eigenschaften findet Zement breite Anwendung im Bauwesen und bildet die Grundlage für die Durchführung vieler Bauarbeiten.

Wie entsteht Zement? Herstellung von Zement

Zement ist ein Werkstoff, den man aus mineralischen Rohstoffen herstellt. Der Prozess verläuft in den speziell dafür vorgesehenen Zementwerken. Das Gesamtverfahren ist recht komplex und mehrstufig, erfordert daher einen erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand. Am Anfang zerkleinert man Kalkstein in Brechern, trocknet den Ton und reinigt ihn von jeglichen Schmutzelementen. Somit kann man sagen, dass Zement aus Ton oder Kalkstein entsteht, wonach man ihn in Zementöfen zu Klinker brennt. Der letzte Schritt besteht darin, das entstandene Material mit Gips zu mahlen.
Welche Zementklassen gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen folgenden Zementklassen

  • CEM I – der sog. Portlandzement;
  • CEM II – Portlandzement mit Mehrkomponenten;
  • CEM III – Hochofenzement;
  • CEM IV – Puzzolanzement;
  • CEM V – Mehrkomponenten-Zement.

Zement Anwendung – Wie und wozu

Nun, da wir schon wissen, was Zement eigentlich ist und wie man ihn gewinnt, wäre es sinnvoll zu erfahren, zu welchen Zwecken dieses Material dient. Hauptsächlich findet Zement in der Bauindustrie Anwendung. Er zeichnet sich durch hohe Beständigkeit gegen unerwünschte bzw. schädliche Außeneinflüsse aus, wie etwa extreme Temperatuten, Regen, Schnee, Hagel oder Wind. Darüber hinaus ist er gegen mechanische Schäden, z.B. Brechen, Kratzen oder Zertrümmern, äußerst widerstandsfähig. Aus diesem Grund gilt Zement weltweit als einer der beliebtesten Baustoffe weltweit. Im Weiteren besprechen wir jede Zementart einzeln.

  • Portlandzement – Portlandzement ist eine sehr populäre Zementart, die auch unter der Bezeichnung „reiner Zement“ bekannt ist. Diesen Namen verdankt er seiner reinen Zusammensetzung aus 100% Portlandklinker, ohne Zusatzstoffe. Portlandzement findet Anwendung in der Herstellung verschiedener Betonkonstruktionen, von Pfeilern bis hin zu Sturzbalken.
    Portlandzement mit Mehrkomponenten
    Darunter ist eine Variante des traditionellen Portlandzements zu verstehen, die bis zu 5% Zusätze enthält. Er erfreut sich hauptsächlich in der Maurer- und Putzbranche großer Popularität.
  • Hochofenzement – Für die Herstellung von Hochofenzement verwendet man Portlandklinker, Hochofenschlacke und Calciumsulfat. Diese Zementart findet überall dort Verwendung, wo Beton schädlichen Einflüssen von Sulfaten ausgesetzt ist.
  • Puzzolanzement – Wenn es um die Zusammensetzung geht, unterscheidet sich der Puzzolanzement kaum von seinem Vorgänger. In diesem Fall fügt man allerdings auch Flugasche zur gesamten Mischung hinzu. Deshalb ähneln seine Eigenschaften und Anwendungen denen von Hochofenzement.
  • Mehrkomponenten-Zement – Wie der Name schon sagt, enthält diese Zementart viele extra Substanzen, darunter Klinker, granulierten Hochofenschlacke sowie andere Zusatzstoffe.
Zement Anwendung

Was ist der Beton Zement Unterschied?

Viele Menschen, die sich mit dem Thema nicht genau auskennen, verwechseln oft Zement mit Beton. Das ist natürlich ein Fehler, denn Beton und Zement sind völlig verschiedene Substanzen, deren Bezeichnungen man nicht austauschbar verwenden darf. Der Hauptunterschied besteht darin, dass Zement ein Halbzeug ist, aus dem man Beton erst herstellen kann. Dazu benutzt man grobes oder feines Gestein, Wasser und ggfs. Beimischungen wie Zusatzstoffe oder Fasern.

Maßverhältnisse, oder Wie viel Sand pro Zementsack?

Um eine Mörtelmischung herzustellen, sind die richtigen Verhältnisse zwischen Zement und Sand unbedingt zu beachten. Das erfolgreiche Resultat der Gesamtarbeit und die Eigenschaften des neu hergestellten Mörtels hängen eben von diesen Maßverhältnissen ab. Generell gilt, dass für einen 25-kg-Zementsack etwa 5 Schaufeln Sand hinzuzufügen seien.

Ein Zementsack wiegt 25 kg. Nach den Internet-Angaben entspricht ein solcher Sack durchschnittlich 10 Schaufeln Sand. Man sollte aber darauf achten, denn in Wirklichkeit kann dies unterschiedlich sein. Daher sollte man sämtliche Informationen, die auf dem Sack geschrieben stehen, aufmerksam lesen. Wenn es sich um die Menge an Gestein handelt, geht man davon aus, dass für ein Fundament zu einem Sack 10 Schaufeln Sand und 6 Schaufeln Kies hinzufügen sind. Je nach Feuchtigkeit des Sandes gießt man 10 bis 15 Liter Wasser in diese Mischung. Ein klassischer Eimer umfasst 10 Liter.

Die Proportionen gibt man auch in Eimern an. Für einen Sack mit 25 kg Zement sollte man vier 10-Liter-Sandeimer und acht 10-Liter-Kieseimer rechnen. Und natürlich einen (10 Liter) oder anderthalb Eimer mit Wasser.

Zement mit Sand mischen

Unterlage für Pflastersteine – wie viel Zement?

Das wichtigste Element jedes Pflastersteins ist natürlich die Unterlage, welche die gesamte Konstruktion halten soll. Die für diese Arbeit benötigte Menge an Zement ist erst nach dem Aushub und dem Setzen der Bordsteine zu schätzen. Allgemein benötigt man etwa 50 kg Zement pro 10 Quadratmeter Unterbau.

1 m3 Beton wie viel Zement?

Um die benötigte Menge an Zement für die Herstellung eines Kubikmeters Beton zu berechnen, können wir eine einfache Formel verwenden. Für einen 1 m3 Beton sind etwa 300 kg Zement erforderlich. Dies hängt von der Art des Zements ab.

Es sei denn, man entscheidet sich für den Fertigbeton in Säcken. In diesem Fall sollte man das Etikett sorgfältig lesen. Hier variiert die Anzahl der Säcke für 1m3 Beton. Von 76 Säcken 25 kg bis zu sogar 81 Säcken, was sich auf 1900 bis 2000 kg summiert.

Zement für Blumentopf – welcher ist am besten?

Heute, wo diverse Do-It-Yourself-Projekte äußerst beliebt sind, entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, ihre eigenen Blumentöpfe herzustellen. Man muss nicht mehr den aktuellen Trends folgen, denn es ist durchaus möglich, auch einen eigenen, einzigartigen Stil herauszuarbeiten.

Blumentöpfe aus Zement sind zeitlos sichere Ergänzungen einer jeden Garteneinrichtung und verleihen Ihrer Anlage einen originellen Charakter. Möchte man aber eine solche Dekoration in der Haus- bzw. Gartenumgebung selbständig aufbauen, so wäre entsprechende Vorbereitung unerlässlich. Relevante Rolle spielt dabei natürlich der Zement, der dich durch hohe Plastizität auszeichnet und sich daher für vielfältige Formen eignet, darunter auch sehr komplizierte.

Wie viel kostet ein Zementsack?

Die entscheidende Frage, die zu klären ist, bevor man sich zum Kauf von Zement entschließt, ist selbstverständlich der Preis. Wie viel muss man also für einen Standard-Zementsack, der 25 kg wiegt, bezahlen? Die Antwort darauf ist nicht eindeutig, denn der endgültige Preis hängt von vielen Faktoren ab. Das sind solche Aspekte wie Klasse, Typ, Beständigkeit gegen Beschädigungen und extreme Temperaturen, Zusätze und Beimischungen sowie der konkrete Hersteller. All dies beeinflusst den Endpreis.

Allgemein gesagt, könnte man annehmen, dass wenn Sie einen 25-kg-Zementsack in Polen kaufen möchten, Sie durchschnittlich mit den Kosten von ungefähr 43-45 Euro rechnen müssen. Für hochwertige Zementarten kann man manchmal jedoch 55 oder sogar 65 Euro zahlen. Allerdings gibt es auch günstigere Alternativen, die ca. 35 Euro kosten.

Wie viel Sack Zement sind auf einer Palette?

Größere Zementmengen transportiert man auf Paletten. Diese Art von Ausrüstung ermöglicht eine sichere Lieferung des Materials, ohne es mechanischen Beschädigungen oder schädlichen Außeneinflüssen auszusetzen. Eine Palette enthält normalerweise 56 Zementsäcke, insgesamt also 1,4 Tonnen. Es gibt auch kleinere Paletten, auf denen sich 46 Säcke oder 1150 kg Zement befinden.

Zement Zusatzstoffe – innovative Lösungen

In der heutigen Zeit unterliegt der Bausektor einem ständigen Wandel. Experten suchen nach immer neueren Lösungen. Eine davon besteht darin, verschiedene Zusätze zum Zement hinzuzufügen, die ihm innovative Eigenschaften zu verleihen.

Zu den beliebtesten gehören solche, die Festigkeit und somit Beständigkeit sowohl gegen ungünstige äußere Einflüsse als auch mechanische Schäden, die durch Gebrauch entstehen können, gewährleisten. Zu den populären Zementzusätzen zählen unter anderem Beschleuniger, Verzögerer, Dispergier-Mittel und Flüssigkeitsverlustkontroll-Mittel.

Die ersteren finden Anwendung, wenn man die Abbinde-Zeit des Zements verkürzen bzw. seine Druckfestigkeit beschleunigen will. Ähnlich verhält es sich bei den Verzögerern. Die Dispergier-Mittel setzt man hingegen zu, um die Viskosität der Suspension allgemein zu verringern. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn man den Schlamm während des Zementeinbringens effektiv entfernen möchte.

Entsorgung der Zementsäcke – das sollten Sie wissen

Das letzte Thema, das wir in diesem Artikel noch ansprechen möchten, ist die Entsorgung von Zementsäcken. Viele Menschen begehen unwissentlich einen gravierenden Fehler, indem sie Verpackungen mir verbrauchtem Zement in Papierbehältern entsorgen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass zu diesem Zweck ausschließlich der Müllcontainer für gemischte Abfälle dienen sollte.
Und somit sind wir am Ende unseres heutigen Beitrags. Machen wir nun eine kurze Zusammenfassung. Aus diesem Text konnten Sie erfahren, was Zement ist, den Prozess seiner Herstellung sowie die verschiedenen Arten und Anwendungen von Zement kennenlernen. Ferner haben wir auch einige andere wichtige Fragen geklärt, die dieses weltweit verbreitete Baumaterial betreffen.